Von einem Moment auf den anderen erlitt Martin eine Hirnblutung. Ärzte sahen keine Hoffnung mehr. Doch was bei Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich. Ein Bericht von Susanne, Martins Ehefrau:
Liebe Geschwister! Lange habt ihr nichts mehr von uns gehört aber unsere Tage sind so ausgefüllt mit all den Therapien und Übungen und täglichen Dingen und Herausforderungen. Am 26.November war der Jahrestag der Hirnblutung von Martin und er ist am 24. Dezember genau 4 Monaten zuhause . Ja vor einem Jahr hat sich unser Leben schlagartig, von einer Sekunde auf die andere geändert. Heute vor einem Jahr sagten mir 3 Ärzte hintereinander, dass sie nichts mehr für Martin tun können. Wir haben ihn in Gottes Hände gelegt und ich habe mich von ihm verabschiedet, mit der Gewissheit ihn bei Jesus wiederzusehen. Aber Gott hatte wohl einen anderen Plan. Durch alle Schwierigkeiten und Komplikationen (Koma, Lungenentzündung,2x Krankenhauskeim, Flüssigkeit um die Lunge, zentrales Fieber…) hat er Martin durchgeführt. Entgegen der Prognosen ist er wieder aufgewacht, konnte selbst atmen, die Leber hat alles gut überstanden, er hat wieder essen und trinken gelernt, sprechen, alle Schläuche aus allen Körperöffnungen sind Stück für Stück entfernt worden, sitzen, vom Bett in den Rollstuhl und umgekehrt, stehen, aufstehen, mit Hilfe gehen und Stiegensteigen, die Orientierung und die Wahrnehmung haben sich verbessert und auch das Kurzzeitgedächtnis macht kleine Fortschritte. Wenn ich an das letze Jahr denke, wo wir da gemeinsam durchgegangen sind – was für ein Jahr. Ohne eure Gebete und Ermutigung und Verse und Trost und Mittragen hätten wir es nicht geschafft und wäre dieses Foto von Martin nicht möglich geworden. Noch immer liegt ein langer Weg vor uns und manchmal verlässt mich der Mut und ich weiß nicht, wie ich alles schaffen soll, aber dann kommt die Nacht und ein neuer Morgen und der Herr schenkt neue Kraft, neue Hoffnung, neue Freude. Ich bin dankbar, dass er uns nicht im Stich gelassen hat und durch alle Schwierigkeiten geholfen hat. Durch liebe Worte, Anrufe, Besuche, Hilfe, habe ich immer wieder erlebt, wie er durchträgt und Hilfe und Trost zur richtigen Zeit schickt. Obwohl schon so viele Wunder passiert sind, braucht es noch immer viele weitere Wunder, damit sich das Gedächtnis und die Orientierung verbessert, Martin wieder gehen kann, und auch sein linker Arm mehr zurückkommt. Wir brauchen also auch weiterhin dringend euer Gebet, damit wir den Alltag schaffen und nicht verzweifeln.
Jetzt noch ein paar Worte von MARTIN:
Als erstes möchte ich mich für alle eure Gebete bedanken, für mutmachende Worte und Besuche. Es freut mich, dass so viele Leute an mich denken und ich bin dankbar für die vielen Freunde, für Briefe, Telefonate. Ich bin froh zu Hause zu sein. Am meisten belastet mich, dass ich so schwach bin und nicht gehen kann und dass ich mich oft nicht auskenne, verwirrt bin. Gott ist gut zu mir egal ob es mir gut geht oder nicht. Ich habe Gottes Frieden immer wieder erlebt und habe mich über die Situation nicht aufgeregt oder bin traurig darüber, weil ich mich von Gott getragen fühle und den Frieden Gottes spüre. Er hat mir immer wieder Kraft geschenkt und Geschwister die für mich da sind. Das Wichtigste ist mir, dass ich weiterhin ein Zeugnis sein kann. Danke für alles! Gott ist gut! Ja danke liebe Geschwister für alles was ihr für uns in diesem Jahr getan habt, möge der Herr euch reichlich dafür segnen. Ein wunderschönes, friedliches Weihnachtsfest in dieser dunklen Zeit, der Herr trägt uns durch.
Susanne und Martin